Der Schlaue Raum Blog

New Normal für das Lieferkettenmanagement: Worauf es jetzt bei der Planung ankommt

Die Corona-Pandemie gefährdet Lieferketten in einem noch nie zuvor dagewesenen Ausmaß. Die Nachfrage sinkt oder steigt exponentiell, Unternehmen stornieren Bestellungen, Lieferanten leiden unter Verzögerungen. Auch Produktionsunternehmen sind mit einem neuen Maß an Unsicherheit konfrontiert: geringe Prognose- und Planungsgenauigkeiten, begrenzte Verfügbarkeiten von Arbeitskräften und Einschränkungen bei Lieferanten. Doch eine gute Planung ist eigentlich das A und O. Wie kann die Produktion also durch diese unsichere Zeit manövriert werden? Welche Fragen müssen ganz oben auf die Agenda gesetzt werden?

 

Planung ist alles. Ein Supply Management ohne Supply Planning ist möglich, aber mehr als fehleranfällig. Doch was, wenn eine Planung nicht mehr so einfach möglich ist? Wenn es plötzlich einen überwältigend erscheinenden Störfaktor gibt, der so unberechenbar ist, dass bewährte Analyseprozesse an ihre Grenzen stoßen? Und der nicht nur einen Teillieferprozess betrifft, sondern die gesamte Supply Chain, das Geschehen in der Produktionshalle und das Kundenverhalten? Dieses Szenario ist aktuell Realität.

Belastbarkeit auf die Probe gestellt

Agilität und Belastbarkeit gelten nicht erst seit der Coronakrise als Fundament eines Supply Chain Management. Die Kontrolle über jeden Aspekt der Lieferkette ist die Grundvoraussetzung für eine Produktion im Fluss und damit ein optimiertes Kundenerlebnis.

Dabei reicht es jedoch längst nicht mehr aus, die Planung auf eine reine Übersicht über Ressourcen, Rohstoffe, Vorproduktionen und Anlieferungen zu stützen. Oder gar auf das Bauchgefühl zu vertrauen. Spätestens seit der Corona-Krise ist klar: Ohne vollständige Transparenz, permanentes Monitoring und Analysen, deren Ergebnisse zu Anpassungen führen, gerät die Supply Chain ins Stocken.

In Zeiten einer wirtschaftlichen Krise geht es weniger um Optimierung, sondern um das Überleben. Doch wer es jetzt schafft, die richtigen Weichen zu stellen, wird nach der Krise mit einem Set-up arbeiten, dass nicht nur in der nächsten Krise trägt, sondern gleichzeitig Optimierungspotenziale im neuen Tagesgeschäft aufzeigt. Doch das ist erstmal Zukunftsmusik. Jetzt soll es erstmal darum gehen, wie das Supply Chain Planning jetzt in der Krise für das „New Normal“ aufgestellt werden muss.

5 Aspekte, auf die es jetzt ankommt

Aktuell gilt mehr denn je: Strategisch agieren und denn Überblick behalten. Nur wenn sich verändernde Umstände bekannt sich, kann darauf reagiert werden. Und das bedeutet nicht, dass es ausreicht, die täglichen Nachrichtenlage zu verfolgen – es müssen Daten ausgewertet werden.

Die aktuelle Situation erfordert ein schnelles Handeln und damit ein kurzfristiges Reagieren. Beachtet werden müssen dabei fünf Aspekte:

  1. Schaffen von Transparenz – vor allem bei mehrstufigen Lieferketten, Erstellung einer Liste der kritischen Komponenten, Bestimmung des Ursprungs der Lieferung und Ermittlung alternativer Quellen.
  2. Schätzung des verfügbaren Lagerbestands entlang der Wertschöpfungskette, einschließlich Ersatzteil- und After-Sales-Lager.
  3. Bewertung und Einschätzung des Kundenverhaltens
  4. Optimierung der Produktionskapazitäten, um die aktuellen und voraussichtlichen Kapazitätsniveaus sowohl bei den personellen Ressourcen als auch beim Material zu verstehen.
  5. Ermittlung und Sicherung der Logistikkapazität, Schätzung der Kapazität sowie Flexibilität beim Transportmodus, wenn dies erforderlich ist.

Langfristiger Wandel des Supply Chain Planning

Die Corona-Krise ist nicht das erste Ereignis, das das Supply Planning herausfordert. Und es wird auch nicht das letzte sein.  In der heutigen komplexen und hochgradig interdependenten globalen Wirtschaft ist Unsicherheit eine Konstante.

Produktionsunternehmen, die bereits ein Datenmanagement und ein hohes Automatisierungsniveau erreich haben, sind hier im Vorteil. Für alle anderen ist genau jetzt der richtige Zeitpunkt, um bislang manuelle Prozesse zu digitalisieren und einen integrierten Datenmanagementansatz zu implementieren.

Digitales Lieferkettenmanagement ermöglicht einen reibungslosen Fluss von Beständen und Bestellungen über alle Verkehrsträger und Grenzen hinweg. Die Lieferketten werden transparenter und reaktionsschneller, weil offene Plattformen eine bessere Koordination der Arbeitsabläufe von Lieferung, Lagerung, Transport und Sichtbarkeit für den Kunden ermöglichen. Laut Gartner „werden bis 2023 mindestens 50 % der großen globalen Unternehmen KI, fortschrittliche Analytik und IoT in der Lieferkette einsetzen“.

Dass es dabei nicht nur um einen Trend, sondern eine absolute Notwendigkeit geht, ist spätestens in der aktuellen Krise deutlich geworden. Sie entscheiden, was die Krise und das „New Normal“ für Ihr Unternehmen bedeutet. Es ist Zeit, Ihr Supply Chain Management unter die Lupe zu nehmen – denn auf die Probe gestellt wird es bereits. Handeln Sie jetzt und bereitet Sie sich auf die Zukunft vor! Hier erfahren Sie mehr zu unserer Software-Lösung für Supply Chain Planning basierend auf APS!