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Volle Kraft voraus: Warum der Kurs auf mehr Nachhaltigkeit nicht länger auf sich warten lassen kann

Nachhaltigkeit ist kein Thema, bei dem es schwarz oder weiß gibt. Es ist ein Prozess. Und obwohl die Dringlichkeit und der Druck auf Produktionsunternehmen dahingehend steigt, so sollten einige schleunigst mehr Fahrt aufnehmen.

 

Nachhaltigkeit ist längst nicht mehr nur ein Thema der gesellschaftlichen Verantwortung. Es ist ein Aspekt geworden, der für Produktionsunternehmen richtungsweisend für eine erfolgreiche Zukunft ist. Denn es geht nicht mehr nur um ein gutes Gewissen und das Image, sondern um die Einhaltung von Vorschriften, die Marktpositionierung und vor allem der Umwelt.

Nachhaltige Produktion meint die Herstellung von Produkten unter Verwendung von Prozessen und Systemen, die nicht umweltbelastend sind, Energie und natürliche Ressourcen schonen. wirtschaftlich tragfähig sind, sowie sicher und gesund für Mitarbeiter, die Bevölkerung und Verbraucher.

Mehr als nur ein Fähnchen im Wind

Große komplexe Produktionslinien und Lieferketten können ein Risiko für die Umwelt und Menschenrechte sein. Dabei geht es beispielsweise um unbehandelte Materialabfälle und Abwässer und Treibhausgasemissionen als Umweltrisiken und Kinderarbeit als Menschenrechtsverletzung. Dies sind nur einige wenige der wichtigsten negativen Effekte, die durch die Liefer- und Wertschöpfungsketten des produzierenden Sektors verursacht werden können. Aspekte, die so nicht tolerierbar sind.

„Der Druck seitens der Politik auf Unternehmen steigt: Das EU-Parlament hat durch die Abgeordneten des Rechtsausschusses Ende Januar 2021 eine Stellungnahme zu dem neu verabschiedeten EU-Gesetz veröffentlicht, welches Unternehmen für Schäden, die sie durch ihre Wertschöpfungsketten für Mensch und Umwelt verursachen, zur Verantwortung ziehen soll.“ – Francisco Carrera, Projektmanager bei Germanedge und Experte für Nachhaltigkeit


Diese Regelung beinhaltet unter anderem, dass die Unternehmen entsprechend ihrer Sorgfaltspflicht die Auswirkungen auf Menschenrechte und Umwelt in ihrer gesamten Wertschöpfungskette identifizieren, adressieren und beheben. Die Regeln sollen für alle Unternehmen gelten, die im EU-Binnenmarkt tätig sind. Im Falle einer Nichteinhaltung drohen Sanktionen und das Verbot der Einfuhr von Produkten, die mit schweren Menschenrechtsverletzungen wie Zwangs- oder Kinderarbeit in Verbindung gebracht werden.

Die Segel müssen gesetzt werden

Abwarten und sich treiben lassen, ist in Sachen Nachhaltigkeit nicht mehr länger möglich. Unternehmen müssen aktiv werden und das Thema auf ihre strategische Agenda setzen. Die wichtigsten Faktoren der Nachhaltigkeit in der Produktionsumgebung sind dabei:

  1. Energie & Strom: CO2-Emissionen und ihre jeweiligen Äquivalente, sowie Kohlenstoffneutralisierung und -kompensation
  2. Rohstoffe: Abfall unter Berücksichtigung der Recyclingfähigkeit von Materialien und der Verwendung von bereits recycelten Materialien in der Produktionslinie als Rohstoff
  3. Wasser: Abwasser und die entsprechende Aufbereitung.

Weitere Aspekte, die es zu berücksichtigen gilt, sind:

  1. Die Auswirkungen auf Biodiversität und Umwelt in den Bereichen der Rohstoffgewinnung
  2. Die Einhaltung von Umweltauflagen
  3. Die Umweltbewertung der Lieferanten eines Unternehmens

Bevor überhaupt über strategische Maßnahmen nachgedacht werden kann, muss erstmal eines gegeben sein: Vollständige Transparenz. In Zeiten von globalen, hochkomplexen Produktionsketten eine enorme Herausforderung. Manuell ist diese nicht zu lösen. Doch mit der zunehmenden Digitalisierung und technologischen Möglichkeiten ist das Potenzial vorhanden, die existente Datenmenge zu nutzen.

Wind im Datensegel

Intelligente Softwarelösungen können im ersten Schritt bei einer integrierten Datenverwaltung helfen, um die angesprochene Transparenz zu schaffen. Doch in den Produktionsdaten liegt deutlich mehr Potenzial, welches sich die Unternehmen zu Nutze machen sollten.

„Softwareprogramme können verschiedene Aspekte der Nachhaltigkeit abdecken. Das dabei entscheidende Schlüsselelement ist jedoch, die Verbindungen und die Kompatibilität zwischen verschiedenen Parametern und Datenframeworks herstellen zu können.“ – Francisco Carrera


Eine zukunftsweisende Softwarelösung zur Unterstützung einer nachhaltigen Produktion sollte also nicht nur Daten erfassen und verwalten, sondern:

  • Analysen bereitstellen sowohl präskriptiv als auch prädiktiv.
  • relevante Informationen generieren für Berichte auf der Grundlage etablierter Berichtsmethoden und Richtlinien wie GRI, CDP, SASB, GHG Protocol und weiteren.
  • Insights liefern zum Lebenszyklus der Produkte, inklusive beispielsweise Aspekten zur Kreislaufwirtschaft, der Ökobilanz, dem ökonomischen Input und Output.

Land in Sicht

Prognosen zu stellen ist in der heutigen disruptiven Zeit nahezu unmöglich. Doch mit Blick auf aktuelle Entwicklungen lassen sich Tendenzen erkennen, wie sich das Thema der Nachhaltigkeit in den nächsten zehn Jahren im Produktionsumfeld entwickeln könnte.

„Es wird in naher Zukunft mehr effiziente und sachdienliche Verbindungen zwischen dem privaten Sektor, Think Tanks, Produktionsorganisationen, NGOs und der Regierung geben, um Fragen der Nachhaltigkeit zu lösen.“ – Francisco Carrera


Außerdem dürfte die Kreislaufwirtschaft deutlich besser umgesetzt sein, indem beispielsweise die Lebenszyklusanalyse vollständig in die Produktionslinien und die gesamte Lieferkette integriert ist.

Nachhaltigkeit ist ein Thema, welches Produktionsunternehmen aktiv angehen müssen. Die Umstände werden rauer, der Wettbewerb härter. Doch der Aspekt der Nachhaltigkeit kann als Teil der Transformation der Produktion zur Smart Factory angesehen werden. Mit einem integrierten, strategisch durchdachten Digitalisierungsansatz kann verschiedenen, dringlichen Themen Rechnung getragen werden – und das Schiff trotz teils rauer See zielsicher an Land gebracht werden.

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