Der Schlaue Raum Blog

Skalieren: Wie die Reise zur Digitalen Fabrik weiter geht

Skalieren: Mehrere Produktionen

Nach einem erfolgreichen, gut durchdachten Start auf der Reise in die digitale Fabrik steht der nächste große Schritt an: Skalieren. Was im Kleinen bereits gut funktioniert, kann aufs Große übertragen werden. Nach und nach skalieren Sie aufbauend auf der etablierten Infrastruktur immer weiter horizontal und vertikal – während die Risiken gering gehalten und die Ressourcen optimal gebündelt werden. Aber wie?

 

 

Skalieren geht auf vielen verschiedenen Ebenen: Geschwindigkeit, Menge, Human Machine Interaction. Wenn die Basis erst einmal steht, kann schnell und vor allem modularisiert skaliert werden.

Die Dimension Geschwindigkeit skalieren

Heutzutage muss man sich schnell an neue Gegebenheiten anpassen können. Ein Werk kann plötzlich einen Auftrag erhalten und innerhalb kurzer Zeit viele Karosserien produzieren müssen. Dann ist es wichtig, kurzfristig zu handeln und die time-to-benefit zu verkürzen.

Es ist nicht undenkbar, dass an einem Wochenende 250 neue Anlagen in ein bestehendes System eingebunden werden müssen. Die zusätzlichen Anlagen schaffen neue Ressourcen, um den Auftrag im Lieferzeitraum auszuführen. Ein Machine Execution System liefert die Basis, um die Anlagen innerhalb kürzester Zeit einzubinden.

Die Dimension Menge skalieren

Sie können mit nur zwei Anlage beginnen und dann nach und nach hochskalieren. Das größte System, das wir jemals bei einem Kunden in einem einzigen Werk installiert haben, umfasst 2.300 Anlagen – und das übertrifft übrigens auch die Systeme der Konkurrenz.

Das hat seine Zeit gedauert. Zwischen drei und vier Jahren, um genau zu sein. Und es hat den Kunden einen kleinen siebenstelligen Betrag gekostet. Aber das Ergebnis kann sich sehen lassen: Eine Effizienzsteigerung von 2,5%. Bei einer Produktion von 800.000 Motoren pro Jahr macht das einen enormen Unterschied. Die Effizienzsteigerung konnte unter anderem deshalb erreicht werden, weil unser MES Probleme aufdeckt und Schwachstellen identifiziert.

Die Dimension HMI skalieren

Auch wenn das Wort „digitale Fabrik“ so klingt, als solle es den menschlichen Arbeiter ersetzen, ist dieser weiterhin essenziell wichtig. Die digitale Fabrik braucht den menschlichen Arbeiter – und unserer Meinung nach ist es andersherum genauso. Damit beide optimal zusammenarbeiten, muss die Mensch-Maschine-Interaktion an individuelle Bedürfnisse angepasst werden.

Ist das erst einmal erfolgt, gewinnen Sie mit jeder Skalierung dazu. Denn je mehr Teams mit Ihrem Machine Execution System arbeiten, desto vernetzter sind sowohl Mensch als auch Maschine und auf desto mehr Daten kann das System zugreifen. Dadurch kann es noch effizienter arbeiten.

Skalieren – aber richtig

Nicht jedes Unternehmen, das skaliert, hat Erfolg. Das kann an einer unausgereiften Infrastruktur liegen oder an einem zu großen Projekt, das nicht mehr greifbar ist. Oder aber daran, dass an zu vielen Stellschrauben gleichzeitig gedreht wird.

Damit Sie sich auf der Reise zur digitalen Fabrik beim Schritt Skalieren nicht verirren, steht Germanedge Ihnen als Reisebegleiter zur Seite. Und schon jetzt haben wir ein paar wertvolle Tipps und Hinweise für Sie:

1: Sie müssen wissen, wo Sie auf dem Weg zur digitalen Fabrik stehen und eine Vision für das Ziel haben.
Eine realistische Einschätzung davon, wo sich Ihr Unternehmen im Großprojekt digitale Fabrik aktuell befindet, ist ebenso wichtig wie eine Vision für das, was Sie letztendlich erreichen wollen. Nur so können sinnvolle nächste Schritte definiert werden.

2: Skaliert werden kann an nahezu jeder Stelle, aber nicht alle Maßnahmen müssen sofort umgesetzt werden. Skalieren geht auch in Teilschritten.
Auch wenn es bei Ihnen viel Potenzial zum Skalieren gibt, müssen Sie nicht alles gleichzeitig angehen. Das wäre zum einen sehr viel Arbeit und zum anderen auch eine große Investition auf einmal. Skalieren Sie daher lieber Schritt für Schritt. Das hat auch mit unserem nächsten Tipp zu tun.

3: Ein Projekt muss immer greifbar bleiben. Sonst verrennen Sie sich und erreichen Ihr Teilziel entweder gar nicht oder erst verspätet.
Je größer ein Projekt angelegt ist, desto mehr Ressourcen und Kapazitäten müssen Sie aus Ihrem Unternehmen bereitstellen. Und da Ihre Mitarbeiter generell ausreichend ausgelastet mit Arbeit sein werden, ist es sinnvoll, Ihnen nur so viel zusätzlich aufzutragen, wie sie auch wirklich leisten können. Ansonsten verschiebt sich Ihr Projekt nur immer weiter nach hinten.

4: Sogenannte „unexpected events“ gehören dazu und sind Teil der Reise. Lassen Sie sich von kleinen Umwegen nicht entmutigen.
Auch wenn Ihr Leuchtturmprojekt als Best Practice dient, werden Folgeprojekte nicht identisch ablaufen. Dass etwas Unvorhergesehenes passieren wird, steht außer Frage. Lassen Sie sich davon nicht beunruhigen. Wir garantieren Ihnen: Das ist völlig normal und mit dem richtigen Partner an Ihrer Seite lassen sich Umwege gut navigieren.